Notruf: 112

05.07.2013 – Hilfeleistung Gefahrstoffeinheit – Seddin, Rangierbahnhof

Einsatz 45 / 2013 – 14:49 bis 00:20 Uhr

Meldung der MAZ:
Neuseddin. Beim Austritt einer giftigen Flüssigkeit aus einem Kesselwagen der Bahn auf dem Rangierbahnhof Neuseddin (Potsdam-Mittelmark) sind am Freitag 20 Bahnmitarbeiter verletzt worden. Sie seien wegen Atembeschwerden und Übelkeit zur Beobachtung in umliegende
Krankenhäuser gebracht worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei.
Bei der Substanz handle es sich um Hydrazin, das unter anderem zur Produktion von Raketentreibstoff dient. Schon bei einer Temperatur von 20 Grad kann es mit der Luft ein giftiges Gemisch bilden, für das bei mehr als 38 Grad Explosionsgefahr besteht. Auf Haut, Augen und Atemwege wirkt Hydrazin ätzend.
Rund um die Unglücksstelle wurde laut Polizei ein Sperrkreis mit einem 300 Meter großen Radius gezogen. Etwa 20 Beamte seien für Absperrmaßnahmen eingesetzt worden. Die Rangierarbeiten auf dem Bahnhof ruhten seit dem Mittag. Bahnmitarbeiter hatten das Leck um 13.15 Uhr an einem von 16 Kesselwagen entdeckt, die mit insgesamt 25 Tonnen Hydrazin beladen und dort abgestellt sind.
Seit dem Nachmittag war den Angaben zufolge die Feuerwehr damit beschäftigt, die giftige Flüssigkeit aus dem defekten Wagen abzupumpen. Spezialkräfte versuchten derweil, Beweise zu sichern. Es bestehe der Verdacht auf fahrlässige Körperverletzung.

Aus dem Amt Niemegk waren die Ortsfeuerwehren Niemegk und Dahnsdorf mit zwei Fahrzeugen und 9 Kameradinnen/Kameraden im Rahmen der Gefahrstoffeinheit vor Ort.

Im Einsatz:
Ofw Niemegk: LF10
Ofw Dahnsdorf: RW2
Gefahrstoffeinheit Potsdam-Mittelmark
div. Feuerwehren und Einrichtungen des Landkreises
div. Rettungswagen
u.a. Bahnmanager, Fachberater-TUIS, Kreisbrandmeister, stellv. Landrat
Bundespolizei

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