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10.10.2010 – Zwischenbericht der Amtswehrführung

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr des Amts Niemegk benötigen in den Jahren 2011 bis 2016 neue Fahrzeuge im Wert von fast einer Million Euro. Darüber hat Amtswehrführer Matthias Jentsch die Mitarbeiter der Verwaltung und die Mitglieder des Niemegker Amtsausschusses in der jüngsten Sitzung informiert. Jentsch legte zudem den Zwischenbericht 2010 vor.

Die Niemegker Wehr als Stützpunktfeuerwehr habe vom Landkreis seit 2007 keine finanzielle Unterstützung unterhalten. Alle Stützpunktfeuerwehren werden vom Land Brandenburg stärker finanziell gefördert als die anderen Wehren. Die Kameraden müssen dafür zu Einsätzen ausrücken, die außerhalb des Amtsgebiets liegen. Konkret werden 2011 drei Löschfahrzeuge, 2012 zwei Löschfahrzeuge, 2013 ein Mannschaftstransportwagen sowie ein kombiniertes Fahrzeug zum Löschen und für so genannte technische Hilfeleistungen sowie 2015 drei Löschfahrzeuge und ein Mannschaftstransportwagen benötigt. Eine technische Hilfeleistung ist beispielsweise das Herausschneiden von Personen aus Unfallautos.

Das Tragkraftspritzenfahrzeug zum Löschen von Bränden der Ortsfeuerwehr Kranepuhl wurde nach 16 Dienstjahren im August stillgelegt. Eine Reparatur wäre unverhältnismäßig teuer gewesen. Generell seien die Fahrzeuge sehr alt, die ältesten seien Baujahr 1983. In den Ortsfeuerwehren sind derzeit 17 Feuerwehrfahrzeuge und 15 Tragkraftspritzenanhänger im Einsatz. Neben Investitionen in die Fahrzeuge würden jeweils 55.000 Euro für den Neubau von insgesamt vier neuen Gerätehäusern in Lühnsdorf, Locktow/Ziezow, Klein Marzehns sowie Groß Marzehns benötigt. In einigen älteren, vorhandenen Gerätehäusern könnten die Kameraden nicht einmal eine Toilette benutzen sowie sich die Hände waschen.

Die Ortswehr Nichel, die ebenso über ein Gerätehaus verfügt, ist aufgrund von anhaltendem Personalmangel endgültig aufgelöst worden. Die Blauröcke der umliegenden Wehren müssen im Ernstfall in dem Ortsteil der Amtsgemeinde Mühlenfließ löschen sowie Leben retten.

Jentsch strebt grundsätzlich an, dass sich Ortswehren zusammengelegt werden, um bei stetig sinkenden Einwohnerzahlen weiter einsatzfähig und einsatzbereit zu sein. Die Feuerwehr des Amts Niemegk besteht derzeit aus 20 Ortsfeuerwehren und neun Jugendfeuerwehren.

Die Kameraden der Niemegker Wehren sind bislang zu mehr als 70 Einsätzen ausgerückt – 139 Stunden Einsatz pro Kamerad. Darunter waren 16 technische Hilfeleistungen mit Personen: – 30 Personen wurden gerettet, fünf technische Hilfeleistungen ohne Personen, sechs Brände von Lastkraftwagen und Personenkraftwagen, 13 Brände, sieben Hilfeleistungen bei Sturm, sieben Einsätze zum Beseitigen von Ölspuren sowie mehrere sonstige Einsätze.

Im Amt Niemegk gibt es derzeit keine aktuellen Rettungspläne für alle Gebäude, die Grundlage für das schnelle Retten von Menschenleben im Brand- oder Katastrophen sind. „Immer mehr Windräder und Biogasanlagen sind zudem eine weitere Herausforderung an die Feuerwehrleute“, erklärte Amtsdirektor Thomas Hemmerling.

Zum Investitionsbedarf von mehr als einer Million Euro äußerte sich Hemmerling vorerst nicht. ekö

Quelle: blickpunkt-brandenburg.de