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23.05.2018 – MAZ: A 9: Retter müssen zu Fuß zur Unfallstelle

A 9: Retter müssen zu Fuß zur Unfallstelle

Ein Toter ist nach dem Crash am Dienstag morgen auf der A 9 bei Klein Marzehns zu beklagen. In der zweispurigen Baustelle kam die Feuerwehr erst nicht durch. Was überhaupt passiert ist, wird noch ermittelt.

Klein Marzehns. Ein tragischer Unfall hat sich am Dienstagmorgen auf der A 9 nach Leipzig ereignet. Dabei ist eine Person ums Leben gekommen. Zunächst waren gegen 3.45 Uhr kurz vor der Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt im Baustellenbereich ein Opel und ein Mitsubishi kollidiert. Die beiden Fahrer stoppten – mangels Standstreifen – ihre Autos auf der rechten Spur. Dann muss sich gegen 3.55 Uhr ein Sattelzug genähert haben. Der 37-Jährige am Steuer hat die Unfallstelle offenbar nicht erkannt und ist ungebremst hineingerast, so die ersten Erkenntnisse der Polizeidirektion West.

Der 63-Jährige Opel-Fahrer ist bei der zweiten Kollision so schwer verletzt worden, dass er noch vor Ort verstorben ist. Der 41-jährige Pole, der den Mitsubishi gelenkt hatte, wurde mit dem Hubschrauber ins Klinikum Dessau geflogen. Auch der leicht verletzte Brummi-Pilot kam ins Krankenhaus.

Rettungsgasse war nicht möglich

Für Rettungsdienst, Polizei und freiwilligen Feuerwehren war der Einsatz eine besondere Herausforderung, wie der Niemegker Amtsbrandmeister Tino Bastian bestätigt hat. Denn die Rettungsgasse ließ sich auf der temporär nur zweispurigen Piste erst recht nicht bilden.

So ging es zunächst anderthalb Kilometer zu Fuß, um an Ort und Stelle die Lage erkunden zu können. Schließlich sind dann am Stauende und an der Unfallstelle – hier waren Kameraden aus Cobbelsorf (Sachsen-Anhalt) entgegen gesetzt der Fahrtrichtung angerückt – die Mittelleitplanken aufgetrennt worden. So konnten die Blauröcke aus Niemegk, Dahnsdorf und Rädigke ebenfalls die gesperrte Gegenfahrbahn nutzen.

Für das Todesopfer, dem Vernehmen nach eingeklemmt zwischen Auto und Leiplanke, kam jede Hilfe zu spät. Die Verletzten wurden medizinisch versorgt. Die Feuerwehrleute haben Batterien in den Wracks abgeklemmt und auslaufende Betriebsflüssigkeiten gebunden.

Gutachter an der Unfallstelle

Einmal mehr kam es zu Stau, der erst nach und nach abgeleitet werden konnte. Bis in die Mittagsstunden wälzte sich noch die Blechlawine über die Umleitungsstrecken im Hohen Fläming. Indes hat laut Angaben der Polizeidirektion West ein Gutachter am Ort des Geschehens noch die Arbeit aufgenommen, um Ursache und Hergang genau zu ermitteln.

Erst am Wochenende hatte es an der Engstelle eine Karambolage gegeben. Der Ausbau dieses Autobahnabschnittes wird laut Landestraßenbetrieb Brandenburg noch bis September dauern.

Von René Gaffron

Kompletter Artikel: http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Niemegk/A-9-Retter-muessen-zu-Fuss-zur-Unfallstelle